Lasiertes Tannenfurnier für die Besucherausstellung von Novartis

Die Arzneimittel von Novartis helfen jedes Jahr rund 800 Millionen Menschen auf der ganzen Welt, zu gesunden. Wie die Medikamente entstehen, woher Krankheiten kommen und warum wir immer länger leben sind grosse Fragen. Antworten darauf gibt es in der Ausstellung des neuen Besucherzentrums von Novartis. Der ringförmige Pavillon steht allen offen und lädt ein, die Welt der Medizin zu entdecken. Besonders auffällig ist der Neubau am Rhein in der Abenddämmerung. In der Dunkelheit leuchtet seine Fassade, manchmal sieht es aus wie menschlichen Zellen. Die Medienfassade aus zehntausend eigens dafür angefertigten rautenförmigen Photovoltaikflächen, erzeugen die Energie dafür selbst. In den Rauten sind auch die LED verbaut, die für die programmierbare Illuminierung sorgen. Unter dem Strich bleibt ein Plus, denn die Energiebilanz der Fassade ist positiv.

Darunter trägt Holz
Unter dieser High-Tech-Gebäudehülle verbirgt sich eine Holzkonstruktion. «Der Bau ist wie eine Schatulle, umgeben von einer Schutzhülle und im Inneren wohnlich», so der Architekt Christian Blaser. Der Entwurf des Pavillons stammt vom italienischen Designkollektiv AMDL Circle um den Architekten Michele De Lucchi. Mit dem Café, einem kleinen Shop und einer Erlebnispräsentation aus dem Reich der Augmented Reality ist das Erdgeschoss vor allem als Ort der Begegnung gedacht und dient dem Dialog mit der Bevölkerung. 

Was Holz ist, ist weiss 
Das Erdgeschoss wirkt überschaubar, die wenigen sichtbaren tragenden Hölzer der Fassade und die hölzige Deckenverkleidung sind ganz in weiss gehalten, genauso wie die Verkleidungen der Treppenaufgänge, die in eine andere Welt führen. Das Obergeschoss ist ein Ort des Lernens mit der multimedialen Ausstellung zur Welt der Medizin und Pharmazie und dem Forum. Dort öffnet sich ein fast sakraler Raum mit aussergewöhnlicher Ruhe. «Wenn man ins Gebäude kommt, unterschätzt man die Dimension des Bauwerkes komplett», sagt Nelly Riggenbach, verantwortlich für die Kommunikation bei Novartis in Basel. Im Obergeschoss, das komplett mit dem weiß lasierten Tannenholz verkleidet ist, verhält es sich anders: «Dort ist die Architektur wie ein unendlicher Raum, in den man sich zurückziehen kann», sagt Blaser. 
Die Roser AG hat sich um das Material gekümmert, die grosse Menge an Tannenholz beschafft, gemessert und die Trägerplatten damit belegt. Die starken Tannenstämme wurden geviertelt und im Echtquartierschnitt gemessert. Die schlichten Furniere wurden anschliessend geplankt. Hier werden verschieden breite Furnierblätter wild gemischt. Trotzdem wirkt es homogen, weil es nach Mengenaufteilung gemessert und so gefügt, dass keine Ornamentik entsteht.    

Akustik und Holz passen zusammen
Auffallend im Ausstellungsraum ist die ruhige Atmosphäre. Dazu wurden die Platten der Verkleidung grossflächig geschlitzt und mit einem Vlies hinterlegt. Die angenehme Akustik mit dem Gefühl der Ungestörtheit ist dem Besuch der Ausstellung sehr zuträglich. «Die Akustik ist phänomenal. Die Leute werden ganz ruhig, wenn sie sich dort aufhalten», berichtet Riggenbach. 
Ein Lieblingsraum ist der Pavillon für Architekt Christian Blaser und dies nicht nur weil er die Lösung in dem ruhigen Holz als gelungen empfindet. «Es ist schön, den Leuten die Thematik der Ausstellung näher zu bringen und dass der Raum dies unterstützt, freut mich um so mehr», sagt Blaser. Ein gutes Stück Arbeit war es auch für das federführend realisierende Team um der Erne Holzbau AG

Fotos © Novartis/Rasmus Hjortshoj

Fotos © Christian Härtel

Beitrag Furnier Magazin

Tannenfurnier in der Furnierbibliothek

Kontakt

furnierroser-swiss.com

+41 61 367 40 60